5 Jahre Corona – eine Abrechnung
Staatliche Willkür oder Prinzip Hoffnung?
Über die Sinnhaftigkeit scheinbar unsinniger Verbote
Warum durfte man zeitweilig in einem Restaurant essen, nicht aber im Freien auf einer Parkbank sitzen und ein Buch lesen?
Womit konnte die Maskenpflicht im Freien gerechtfertigt werden?
Warum wurden Spielplätze geschlossen?
Diese und ähnliche Regelungen stießen immer wieder auf Unverständnis, weil sie als inkonsequent und widersprüchlich galten. Und es stimmt ja: wer danach sucht, der wird zweifellos eine Vielzahl solcher Ungereimtheiten finden. Die Menschen litten schwer unter den Lockdown-Maßnahmen; vor allem jene, die in kleinen Stadtwohnungen lebten, zusammengepfercht auf wenigen Quadratmetern Fläche, mit Kindern, die sich zu Tode langweilten.
Der Zorn dieser Menschen ist verständlich.
Doch wie immer hat die Medaille zwei Seiten. Wer sich die Mühe macht, sich für einen Moment in die Lage der Regierenden zu versetzen, der wird vielleicht erkennen, dass es in der damaligen Krisensituation kaum möglich war, durchgängig Einzelfallgerechtigkeit herzustellen. Dafür war die Lage schlicht und einfach zu volatil, und es fehlte Erfahrungswissen, auf das man sich hätte stützen können.
Die Infektionsdynamik gab den Takt vor. Man musste, um das Ziel einer wirksamen Abflachung der Kurve zu erreichen, Dinge über einen Kamm scheren, die eigentlich nicht zusammengehörten. Entscheidungen mit großer Tragweite mussten getroffen werden, im vollen Bewusstsein, dass man eigentlich nicht über genügend belastbare Informationen verfügte, um die Entscheidungen guten Gewissens treffen zu können.
Es wurde, so bitter das für einen Teil der Bevölkerung gewesen ist, nach dem Prinzip verfahren: Das Perfekte ist der Feind des Guten. Man stand vor der Wahl, entweder in der zur Verfügung stehenden Zeit 80% des Regelungsvolumens zu erledigen und die sich daraus ergebenden Widersprüchlichkeiten in Kauf zu nehmen, oder gar keine Regelungen zu treffen, es also bei Appellen an die Bevölkerung zu belassen und darauf zu hoffen, dass sich schon alles zum Guten wenden werde.
Dass man sich in Deutschland für Ersteres entschied, mag man falsch finden, oder auch ernüchternd. Ein Skandal ist es jedenfalls nicht.