Apokalypse Now !

Apokalypse Now !

 

Ein Gedankenexperiment:

 

Wäre im Jahr 1940 das 22. Amendment zur US-Verfassung schon in Kraft gewesen, das die Amtszeit des Präsidenten auf maximal zwei Perioden begrenzt, dann hätte Franklin D. Roosevelt im Januar 1941 für einen Nachfolger Platz machen müssen. Nehmen wir an, dieser Nachfolger wäre Donald J. Trump gewesen. Was wäre wohl passiert?

Trump und der Fuhrer hätten sich zweifellos glänzend verstanden.

Trump hätte schon wenige Tage nach Amtsantritt ein Gipfeltreffen mit dem Deutschen Reich organisiert – vielleicht in Gibraltar – und er hätte dort nach vierstündigen bilateralen Gesprächen das Ende der Gebietsstreitigkeiten in Europa verkündet, nicht ohne Hitler eine beeindruckende Persönlichkeit zu nennen und ihn als großen Staatsmann zu loben. Das Deutsche Reich sei nach dem ersten Weltkrieg sehr unfair behandelt worden, und es habe selbstverständlich jedes Recht, seine Sicherheitsinteressen zu verteidigen.

Um Frieden herzustellen, wird der Konflikt kurzerhand eingefroren. Das Deutsche Reich behält die Gewalt über fast alle in den beiden ersten Kriegsjahren eroberte Länder. Sein Staatsgebiet schließt somit im Osten die Gebiete des heutigen Tschechien und der Slovakei ein und erstreckt sich bis an die Ostgrenze Polens. Österreich und Südtirol verbleiben ebenso unter der Kontrolle der Nationalsozialisten wie die nördliche Hälfte Frankreichs inklusive Elsass-Lothringen und Paris; die Benelux-Länder bleiben okkupiert, und auch der größte Teil Dänemarks – mit Ausnahme der Insel Seeland – wird ins Deutsche Reich integriert.

Im Stürmer preist Julius Streicher die Entscheidungen des US-Präsidenten als weise und gerecht. Trump sei zweifellos der größte Präsident aller Zeiten. Da nun endlich wieder Friede einkehren könne in Europa, sei es auch zu verschmerzen, dass in einer anfangs geheim gehaltenen, vom russischen Geheimdienst geleakten, Nebenvereinbarung Grönland vom dänischen Staatsgebiet abgetrennt und dem US-Imperium zugeschlagen wurde.

In einer vielbeachteten Rede in den Pariser Jardins du Trocadéro anlässlich des 70. Jahrestags der Deutschen Reichsgründung hebt Reichspropagandaminister Goebbels hervor, dass die Zusage Trumps, sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Großdeutschen Reichs einmischen zu wollen, von großer Bedeutung für die deutsche Souveränität und für die Wiederherstellung von Recht und Ordnung auf dem Kontinent sei. Der amerikanische Präsident könne auf die Klugheit und die Weitsicht der Deutschen Reichsführung vertrauen; der frisch ernannte Reichsminister für Besondere Aufgaben, Reinhard Heidrich, werde die Judenfrage zweifellos umfassend und effizient lösen.
Die neuen Verbündeten diesseits und jenseits des Atlantik sind sich einig, dass dies der Beginn eines goldenen Zeitalters für Europa und die USA sei. Die am Rande der Konferenz von Gibraltar geschlossenen Wirtschafts-Deals, insbesondere die Verträge zum Abbau europäischer Bodenschätze durch US-amerikanische Firmen, garantiere die ökonomische Prosperität Nordamerikas auf Jahrzehnte und versorge die USA mit allen nötigen Ressourcen, um die Botschaft von Freiheit in die ganze Welt zu tragen.

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